4.000 Besucher bei der fünften Schlosspark-Serenade in Lütetsburg. Erlös kommt der musikalischen Nachwuchsarbeit zugute.

„Es ist wie ein Traum“, meinte Hausherr Tido Graf zu Inn- und Knyphausen schon vor dem Beginn des Konzertabends angesichts der rund 4.000 Besucher vor dem Lütetsburger Schloss, die die Wiese am Sonnabendabend in Erwartung auf das Musikprogramm zur Lütetsburger Schlosspark-Serenade 2015 in einen riesigen Picknickplatz verwandelt hatten. „Ich bin hellauf begeistert, die Besucher belohnen die monatelange Arbeit vieler Menschen im Vorfeld der Serenade. Viel besser kann es nicht laufen“, führte der Gastgeber weiter aus. Die große Wiese mit dem Lütetsburger Schloss im Hintergrund, eingebettet von hohen grünen Laubbäumen, schaffte im Licht der langsam untergehenden Sonne eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre. „Es ist einfach schön“, stellte der Graf fest. Der Erlös der Veranstaltung wird zur Förderung der musikalischen Nachwuchsarbeit verwendet.

Bereits mehr als zwei Stunden vor dem eigentlichen Beginn der fünften Schlosspark-Serenade wurde den Besuchern rund um die große Wiese an insgesamt sieben Stationen ein breit gefächertes Programm zur Unterhaltung, aber auch zum Mitmachen geboten. Musikalisch eröffnete die Band der „Schule am Meer“ an der ersten Station noch vor der großen Wiese den Reigen. Ihren Platz übernahm später die Musikschule Norden mit „Gianina & the bass drums“. Mehrstimmige Cönsortmusik aus ganz Europa entlockten die Mitglieder der Gruppe „Ludgerie Consort“ ihren Blockflöten aus verschiedenen Holzsorten. „Wir können alle Stimmen, Bass, Sopran, Alt und Tenor, mit unseren Instrumenten wiedergeben“, erklärte Barbara Fischer, die Leiterin der Gruppe, die zum ersten Mal in Lütetsburg dabei war und ihren Platz auf der westlichen Seite der großen Bühne gefunden hatte. Östlich der Bühne begeisterten die Turnerinnen der Tanzwerkstatt der Kunstschule Norden mit ihren Vorführungen und lieferten bereits einen tollen Vorgeschmack auf den später folgenden Auftritt der jungen Damen auf der großen Bühne.

Inklusion live präsentierte die Schule am Moortief, die Förderschule für geistige Entwicklung, mit ihrer Zirkusvorführung. „Da kommt totale Freude auf“, meinte Michaela Thomaschewski von der Zirkusarbeitsgemeinschaft der Schule. Werken mit natürlichen Materialien konnten die Kinder am Stand der Kunstschule Norden: Blätter wurden mit Farbe bestrichen, gepresst und gedruckt. Ein paar Meter weiter spielten nacheinander die Brass-Band der Schule Im Spiet, die Bläserklasse der KGS Hage- Norden und die Bläserklasse der IGS Marienhafe, die zum ersten Mal mitmachte und mit 23 Mitspielern des siebten und achten Jahrgangs angereist war. Auftritte der Norder Danzkoppel, orientalische Tänze, Voltigiervorführungen oder auch Stelzenlaufen und Jonglieren rundeten das Vorprogramm ab.

Pünktlich um 20.30 Uhr kündigte Moderator Heino Krüger (Ihrhove) das Grußwort des Schirmherrn, Landschaftspräsident Rico Mecklenburg, an. Kurz darauf begann das Konzert des Stadtorchesters Norden. Rund 60 Musiker spielten unter der Leitung von Sven Neumann neben klassischen auch moderne Werke. Nach „Sedona“ und dem „Midway March“ waren Arrangements aus Walt Disneys Meisterwerk „Das Dschungelbuch“ zu hören.

Vor der Pause trug das Bläserquintett „Brass in Five“ vor. Ganz spannend machte es Gastgeber Tido Graf zu Inn- und Knyphausen bei der Wahl des Picknickwiesenpreises. Den ersten Preis, ein privates Haus- und Gartenkonzert des Norder Stadtorchesters, gewann die Gruppe Dobelstein aus Buxtehude.

Als im zweiten Teil des Konzerts mit „Matrimony“ einer der größten Hits von Gilbert O’Sullivan gespielt wurde, sprang auch der Funke vom Orchester über in die Besucher. Und dann gab es Gänsehaut pur: In einem tollen Arrangement präsentieren das Norder Stadtorchester, Sängerin Nadja Zerdick und der Chor „Da Capo“ den „Gabriella Song“. Vor der langsam beginnenden Dunkelheit begleitete Lena Deichmann mit Feuer an beiden Enden eines Kontaktstabes die Darbietungen. Allein die tolle Stimme der Sängerin beeindruckte die Gäste auf der Wiese - zusammen mit dem Chor und dem Orchester ein Höhepunkt des Konzerts. Auch das Medley von Andrew Lloyd Webber kam beim Publikum an, spätestens bei „Don’t cry for me Argentina“ summten viele mit. Traditioneller Abschluss der Schlosspark-Serenade war das Feuerwerk über dem Lütetsburger Schloss.

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